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Veggie-Aktionswoche an deutschen Schulen: Interview mit Heiko Höfer von Sodexo

Das Unternehmen Sodexo bietet vielfältige Dienstleistungen für Unternehmen, Gemeinden und Bildungseinrichtungen an. Dazu zählt auch die Schulverpflegung. Anfang Juni 2018 fand in Zusammenarbeit mit Aktion Pflanzen-Power eine bundesweite Aktionswoche mit pflanzlichen Menü-Angeboten statt. Heiko Höfer ist bei Sodexo als Regionaldirektor Nord für den Bereich Schulen und Universitäten verantwortlich und verrät im Interview, was es mit der Veggie-Aktionswoche auf sich hat.

Herr Höfer, Sodexo hat kürzlich eine Aktionswoche mit vegetarischen und veganen Gerichten durchgeführt. Wie war die Nachfrage der Aktionsgerichte?

Im Rahmen unserer Aktionswoche „Hin & Veg“ wurden die vegetarischen und veganen Aktionsgerichte insgesamt 68.669 Mal bestellt. Damit liegt der Anteil bei mehr als 20 % aller Bestellungen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Aktion so viel Anklang gefunden hat und überdurchschnittlich gut angenommen wurde. Zu den Favoriten gehörten Gerichte wie Germknödel mit einer Bestellquote von 40 % und vegane Burger mit 34 %.

 Wie kam es zu der Aktionswoche und der Zusammenarbeit mit ProVeg?

Auf die Organisation bin ich durch eine Informationsveranstaltung von ProVeg im Dezember 2016 aufmerksam geworden. Seitdem stehen wir in regelmäßigem Kontakt. Da ein vegetarisches und veganes Ernährungsangebot in der Kinder- und Schulspeisung eine immer wichtigere Rolle spielt und Sodexo pro Jahr 3–4 Aktionen zu den unterschiedlichsten Themen durchführt, waren wir sehr aufgeschlossen für eine Kooperation mit ProVeg. Die Aktion „Hin & Veg“ wurde Mitte des letzten Jahres durch uns geplant und mit der Unterstützung von ProVeg bei der Erstellung der Rezepturen, beim Probekochen und bei der Begleitung durch Aktionstage in ausgewählten Schulen umgesetzt.

Welche Rückmeldungen hat Sodexo nach der Aktionswoche erhalten?

Die Rückmeldungen, die uns erreicht haben, waren durchweg positiv. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Eltern und Lehrkräfte waren begeistert von der Aktion. So erreichte uns zum Beispiel folgendes Feedback aus Radebeul: „Die vegan-vegetarische Woche ,Hin & Veg‘ am Luisenstift Gymnasium fand meine Tochter sehr lecker! Bitte mehr davon, auch im normalen Schulalltag, und weniger Fleisch.“ Wie wichtig ein vegetarisches und veganes Angebot gerade auch für die Eltern ist, zeigt diese Rückmeldung aus Schmölln: „Ich bin sehr erfreut, dass es endlich auch vegane Gerichte auf den Speiseplan geschafft haben. Ich hoffe, dass dies keine einmalige Aktion war, sondern würde mir ein dauerhaftes veganes Angebot wünschen.“ Aufgrund des großen Erfolgs haben wir die Aktionsgerichte, die bei unseren Schülerinnen und Schülern besonders gut angekommen sind, in den regulären Speiseplan übernommen.

Wie plant Sodexo, den Fleischanteil seiner Menüs weiter zu reduzieren?

Bei der Gestaltung unserer Speisepläne richten wir uns unter anderem strikt nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Schulverpflegung. Demnach gibt es pro Woche maximal 2 Fleisch- und 1 Fischgericht pro Menülinie. Bereits gelebte Praxis ist es außerdem, dass von unseren täglich zur Auswahl stehenden 3 Menülinien immer ein Menü vegetarisch oder sogar vegan ist. Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist uns bei Sodexo extrem wichtig. Daher sind wir unter anderem Gründungsmitglied der Initiative „United Against Waste“, um gemeinsam mit unseren Marktbegleitern auf diesem Gebiet Standards zu setzen und uns gegen Lebensmittelverschwendung zu engagieren.

Wann wird es die nächste Veggie-Woche geben?

Die durchweg positive Resonanz, die wir mit der Aktion „Hin & Veg“ erzielt haben, bestärkt uns darin, dass wir mit diesem Angebot goldrichtig liegen. Daher wird eine Veggie-Woche sicher auch in Zukunft ein Bestandteil unserer Aktionen sein, die wir jährlich an rund 650 Schulen und 450 Kindertagesstätten anbieten. Wir sind davon überzeugt, mit dieser Aktionswoche eine wichtige und schöne Tradition begründet zu haben und freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit mit ProVeg.

Vielen Dank, Herr Höfer, für das Interview.